Informatik mit Tanz und Musik
Das Projekt wird vom Bundeskanzleramt im Rahmen des Förderaufruf zu Maßnahmen zur Stärkung von Mädchen und Frauen in der digitalen Welt und Diversifizierung ihrer Ausbildungswege und Berufswahl mit Fokus auf MINT.
Motivation
Das Projekt Let IT Dance! hat das Ziel Mädchen und junge Frauen für den IT-Bereich, für Informatik und verwandte Fächer zu begeistern und das Verständnis oftmals schwieriger Informatik- und Programmierkonzepte zu erleichtern. In diesem Vorhaben werden Mädchen und junge Frauen für IT begeistert, indem Programmier- und Informatik-Konzepte mit Tanz- und Musikelementen verknüpft werden. Dadurch entsteht ein kreativer und niederschwelliger Zugang zu einem Fachgebiet, das nach wie vor von geschlechtsspezifischen Unterschieden geprägt ist.
Zahlreiche Initiativen in Österreich versuchen bereits, Mädchen und junge Frauen für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu gewinnen, doch es besteht weiterhin ein deutlicher Gender Gap, besonders in der Informatik. Studien deuten zudem darauf hin, dass Mädchen oft ein geringeres Selbstvertrauen in Bezug auf technische Fächer haben und ihr Interesse an Informatik geringer ausgeprägt ist. Genau hier setzt „Let IT Dance!“ an: Statt mathematischer Standardaufgaben greifen Workshops und Unterrichtsmaterialien bewusst Themen wie Musik und Tanz auf, um IT-Inhalte spielerisch, kreativ und praxisnah zu vermitteln. Außerdem sollen Mädchen im Bereich Cyberkriminalität aufgeklärt und sensibilisiert werden.
Ziele und Inhalte
- Begeisterung für IT: Mit Choreografien, Tanz-Robotern und Musikvideos wird Neugier für Programmieren, Algorithmen und Informatikkonzepte geweckt. So werden Tänze genutzt, um beispielsweise Schleifen und Verzweigungen greifbar zu machen.
- Frühe Ansprache: Angebote richten sich bereits an Kinder im Kindergartenalter und reichen bis zur Universität. Denn Vorurteile und Stereotype entstehen oft schon sehr früh.
- Cyber-Sicherheit: Neben Tanz und Musik erhalten Mädchen und junge Frauen gezielte Workshops über Cyberkriminalität (z. B. Grooming, Sexting, Scamming) besonders im Kontext von populären Tanz- und Musik-Apps wie TikTok oder YouTube.
- Praxisnahe Lernmaterialien: Im Rahmen des Projekts entstehen offene Unterrichtsmaterialien (OER), Lernvideos und Podcasts, die Pädagog*innen sowie Lehramtsstudierenden gratis zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird eine Learning-Analytics-Plattform entwickelt, um individuelle Lernpfade beim Programmieren zu unterstützen.
Ergebnisse
Im Rahmen des Projekts wurden Querverbindungen zwischen Informatik, Tanz und Musik herausgearbeitet, neue Cybercrime- und Informatik-(Tanz-)Workshops entwickelt und durchgeführt, kreative digitale und analoge Unterrichtsmaterialien und Aufgabenstellungen (Lernplattform, Aufgabenpakete, Erklärvideos, Podcasts…) gestaltet und in der Lehrer*innenaus- und -fortbildung sowie im Unterricht verschiedener Fächer umgesetzt. Zusätzlich wurden in einigen Bereichen Learning Analytics Techniken eingesetzt, um Schwierigkeiten der Mädchen und jungen Frauen bei der Umsetzung der Informatikkonzepte zu erkennen und diesen durch individuelle Lernpfade und gezielte Unterrichtsmaterialien entsprechend entgegen zu wirken.
Im Rahmen des Projektes “Let IT Dance!” sind nicht nur spannende Workshops für Schüler:innen, sondern auch die interaktive Zirkusshow “Manege frei für die Informatik” für Schulklassen (https://www.jku.at/zirkus-des-wissens/projekte/let-it-dance-coding-trifft-choreography-lnf/) entstanden. Des Weiteren wurden im Projekt Angebote für Kinder wie die RoboDance Week und auch das RoboDance Daycamp entwickelt (https://www.cool-lab.net/unsere-sommerangebote/).
Duration
11/2022 – 12/2023
Weitere Informationen
https://research.jku.at/de/projects/let-it-dance
Kontakt
Iris Groher (Projektleiterin)
Barbara Sabitzer (Projektleiterin)
Publications